© Manon Liu Winter
Rund 20 Minuten Klavier pur, solo und doch zuweilen fast als Verdoppelung des Instruments angelegt . Es ist ein Versuch, die perkussive wie gesangliche Qualität des Klaviers zu thematisieren.
Mein Spiel im Klavierinnenraum mit dem auf den Tasten zu verbinden, setzt zwei Schichten nebeneinander wie ineinander. Geräuschflächen des Innenraums sowie gezielt gesetzte einzelne Töne oder Tonverbindungen auf den Tasten. Es ist ein Spiel mit Parallelen, aber auch mit wechselndem Vorder- und Hintergrund. Trocken und fett, hart und zart, notorisch und nostalgisch, analytisch und naiv. Im Laufe der Performance wird das Klavier entprepariert und mehr und mehr mit Steinen auf den Saiten bespielt.
Jahrelanges Experimentieren mit neuen Techniken an den Saiten direkt zu spielen, haben mir klangliche Entdeckungen ermöglicht, die das Zeitempfinden verändern. Das Jetzt und die Vergangenheit bedingen einander, sind also gleichzeitig gleich präsent.
Die Verstärkung des Korpus und dem Vibrieren der Klaviersaiten erzeugt ein flirrendes Spektrum, welches sich wie ein dichtes Soundgemisch um den eigentlichen Klavierton legt. Dabei bleibe ich strukturell flexibel, der kompositorische Umgang verhalten, um Intensität und atemberaubende Dynamik der jeweiligen Situation zu ermöglichen.