Sinnfreiheit mit Bezugssystem

Susanne Schuda (A)

© Susanne Schuda

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Die Performance thematisiert den Sog der Schwerkraft, dem wir ausgeliefert sind, und den sinnlosen Versuch sich von der Physik zu lösen oder sich ihr hinzugeben.

A: Ich finde die Sinnfreiheit des Lebens beruhigend.

B: Warum?

A: Es ist alles und nichts. Ich sage ja auch absichtlich Sinnfreiheit und nicht sinnlos. Sinnlos wäre traurig, aber sinnfrei ist experimentierfreudig.

B: Mhm, und du hast geschrieben, du bist gegen Biologie?

A: Ja

B: Und jetzt willst Du Dich mit Physik beschäftigen?

A: Ich mag die Begriffe die die da haben: beschleunigtes Bezugssystem; frei fallender Körper; konservative Kraft; Niveaufläche; globale, regionale und lokale Unregelmäßigkeiten; Masse; etc. Da baut sich in meinem Kopf so ein assoziatives Narrativ auf, das mag ich.

B: Allerdings hat Dein „assoziatives Narrativ“ ja nun gar nichts mit der Wirklichkeit von Physik zu tun.

A: Naja, ich hoffe, Wirklichkeit wird in der Physik nicht überbewertet. Die arbeiten doch mit isolierten Vorgängen und das führt ja kaum zu einem Gesamtbild, und Wirklichkeit wäre doch eher ein Gesamtbild, oder?

B: Weiß ich nicht, ich kenn mich nicht aus mit Physik, und du schmeißt einfach mit allen möglichen Begriffen um dich.

A: Ja, und das mit Freude! Noch besser wäre es, wenn diese ganzen in den Raum geworfenen Begriffe so kleine bunte Tierchen wären, die dann ganz lieb und süß explodieren und nachher riecht es voll gut.

B: Häh?