Silicon Spirits

Hans W. Koch (DE)

© Hans W. Koch

© Hans W. Koch

Geister und Technologie sind schon immer eine innige Verbindung eingegangen: seien es die ersten Klopfzeichen der Spiritisten, die in den 1840er Jahren in Amerika ausgerechnet in der Hauptstadt der Morse Company auftraten, die Tonbandstimmen Phänomene von Friedrich Jürgensohn und Konstantins Raudive oder die Geisterbilder die das Aachener Medium Klaus Schreiber zu Beginn der Achtziger Jahre auf Videobändern bannte, just mit dem Aufkommen von bezahlbarem Consumer Videoequipment.

„Silicon Spirits“ benutzt ausgemusterte Motherboards und Platinen wie ein Quija-Brett: in der Intimität einer Zwei-Personen Seance in einem abgedunkelten Hotelzimmer wird eine Platine mit elektronischen Griffeln abgetastet. Unwillkürliche Bewegungen rufen unerwartete Klänge hervor, vielleicht Antworten auf Fragen, die sich im Kopf des Besuchers befinden. Das geheimnisvolle Innenleben der Silikonscheiben verbindet sich mit dem noch geheimnisvolleren der Human Wetware.