13 03 2009 – 14 03 2009
Spannungen | Neue Experimente mit alten Schingkreisen
Programm
13 03 2009 19:30
accordance
für einen Neo-Bechstein-Flügel 2009 UA
„Music plus electricity equals the sound of the 20th century.“
Joseph Schillinger, 1918
Die Erbauer des Neo-Bechstein Flügels versuchten, dem Trend der Zeit entsprechend, mehrere technische Neuerungen in diesem Instrument zu verbinden. Drei verschiedene Medien: Klavier, Radio und Schallplatte wurden miteinander kombiniert. Der analog erzeugte Klavierklang wird mittels Tonabnehmer, Verstärker und Lautsprecher in den „elektronischen Raum“ weitergeleitet. In accordance wird versucht, das Instrument im Sinne seiner Erbauer innerhalb der Spielmöglichkeiten Klavier – Radio – Schallplatte in verschiedenen Kombinationen aufeinander treffen zu lassen. Der luftige, [resonanz-] bodenlose Innenraum des Klaviers wird im Besonderen präpariert bespielt, die insgesamt 18 Tonabnehmer werden im Raum verteilten Lautsprechern zugeordnet. Die Zufälligkeit des Radio-Empfangs und eine Auswahl von Schallplatten [Schellacks] treffen auf instrumentale Spielmodule. accordance ist ein weiterer „Versuch über die wahre Art dieses Klavier zu spielen.“
KLAUS LANG
der weißbärtige mann.der frosch am mond 2009 UA
Komposition für Hammondorgel
der weißbärtige mann.
Ein alter Mann mit einem langen weißen Bart wurde gefragt wie er es denn beim Schlafen mit seinem Bart halte: Kommt der Bart über oder unter die Bettdecke. Der weise Mann antwortete: Manchmal über die Decke, manchmal unter die Decke.
Dynamomusik 2009 UA
Ausgangspunkt meiner Überlegungen ist das Dynamophon aka Telharmonium von Thaddeus Cahill. Das Originalinstrument ertönte 1906 erstmals öffentlich in New York. Mark Twain schrieb daraufhin „…I couldn‘t possibly leave this world until I have heard it again and again.“ Ein miniaturisierter Nachbau in Kombination mit Kopfhörern und Exponentialhörnern ist mein Instrument. Übersprechung, Echtzeit- Übertragung und die Idee des perfekten Instruments sind der Inhalt meines Stückes / Vortrags.
14 03 2009 18:00
Hands on 2009 UA
rupert huber spielt auf in japan, den usa und der udssr hergestellten synthesizern. alle diese instrumente haben eine vom klavier übernommene tastatur. huber spielt live, nimmt das gespielte auf und spielt dazu. die sätze sind je 5 minuten lang, auf diese weise entstehen 5 aufeinander aufbauende stücke elektronischer musik. jeder satz ist einem klanggenerator gewidmet, wie sinus, sägezahn, weißes rauschen etc. alle klänge werden von hand gespielt, der körper löst die musik aus, die finger bewegen sich und bauen einen berg aus elektronischen klangschichten.
Höllenmaschine 2009 UA
Max Brand Synthesizer
Operatorin Manon Liu Winter
Eine Reise ins Innere jener unikaten Maschine, die das Vermächtnis des Komponisten Max Brand, ein über Jahrzehnte entwickeltes Monster und Urahn der Moog Synthesizer ist. Bedient von einer erstklassigen Pianistin, schnaubt und röchelt sie ihre subharmonischen Frequenzen durch den Äther. Eine Reise in die Hölle und nicht zurück.
TAMARA WILHELM & JÖRG PIRINGER
eins nach dem anderen 2009 UA
sie nehmen den lötkolben, die experimentierplatine und ein paar billige bauteile und rekonstruieren damit methoden der klangerzeugung, die in den letzten jahrhunderten entwickelt worden sind: licht und zahnräder, oszillatoren und frequenzteiler. sie knüpfen eine kette aus instrumenten der ausstellung und selbstgebauten klangmaschinen: eine maschine steuert und beeinfusst eine weitere, diese wiederum regt eine dritte an, welche eine vierte kontrolliert. historische klangerzeuger verbinden sich so mit aktuellen technologien und bilden ein mechanisch-elektronisches system, das die instrumentengeschichte der letzten hundert jahre refektiert.