Klangmaschinen Da Capo am Donnerstag

An jedem ersten Donnerstag im Monat (ausgenommen 1. Jänner 09) ist die Ausstellung bis 22:00 Uhr geöffnet und präsentiert sich mit Schwerpunkten wahlweise als Konzertsaal, Kino oder Raum für Vorträge und Diskussionen.

02 10 2008 19:30
Filmabend
Trautonium von Georg Misch
1998, 25 Min., Farbe, Stereo
Englisch und Deutsch mit Englischen Untertiteln

Trautonium porträtiert eine sonderbare persönliche Welt, einen Ort außerhalb der Zeit, bewohnt von subharmonischen Skalen, Frequenzteilern und vor allem von unerhört schöner Musik. Es ist die Welt des 88jährigen Erfinders, Musikers und Komponisten Oskar Sala, dem
Bewahrer des außergewöhnlichen Trautoniums, eines der ersten Synthesizer.
Heute ist sein Mixturtrautonium das letzte Instrument dieser Art und Sala verbleibt der Einzige, der es zu spielen weiß und der die über 600 Trautonium-Stücke aufführen kann. Auf dieser Maschine, mit ihren hunderten Knöpfen und Myriaden von Schaltkreisen, schuf er die quälenden Klänge für Hitchcocks Die Vögel und Musik für zahlreiche andere Filme. Darüber hinaus inspirierte er Bands wie Kraftwerk, die ihn als Großvater der Elektronik betrachten. Doch was steht am Ende eines Lebens, das der Maschine gewidmet war, die nun vom Aussterben bedroht ist?

06 11 2008 19:30 Uhr
„wellenreiten in der arktis“ – eine Polivoks-Session im Ice Break
Eva Ursprung

„endlich ein instrument, das man auch mitten im winter in der taiga spielen könnte. oder eben in der arktis. er ist (fast) wasserfest und klingt kristallklar und kalt wie eis. das ist der mythos. mutig gleitet die musikerin zwischen schmelzenden eisschollen, im channel zwischen den oszillatoren raus in die wunderwelt der brandung. dort ist es wild und manchmal schmutzig, es spritzt und brüllt und dröhnt, hemmungslos wird gesurft was da daherkommt, dreieck, rechteck, sägezahn, scholle oder berg. in der hoffnung auf einen sanften sinus, der sie wieder sicher ans ufer spült.“ Eva Ursprung

04 12 2008 19:30 Uhr
„trautonium jetztzeit“
Liesl Ujvary und Oliver Stummer

„das trautonium, erstmals 1930 als elektronischer synthesizer gebaut, bietet immense möglichkeiten der klanggestaltung. es wurde es wurde ebenso in kompositionen von hindemith und genzmer eingesetzt, wie für extreme soundtracks in filmen – der ton von hitchcocks „die vögel“, vogelstimmen, flügelschlagen, entstammt einzig dem trautonium, nicht etwa der natur. da im trautonium der elektronische anteil von einer komplexen mechanik gesteuert wird, ist auch die haptik von bedeutung und das geschick des spielers gefragt. wir wollen die klanglichen möglichkeiten der aktuellen elektronik und ihr instrumentarium dem klassischen trautonium gegenüberstellen. drei ebenen werden hörbar: das trautonium im originalton, das trautonium mit einem toolsatz verflochten und verändert, ein elektronisches trautonium-modul wird mit dem original konfrontiert. zum abschluss verbinden sich alle klangerzeuger zu einer coda.“ Liesl Ujvary