Das Erbe | Konzertabend

DO 23 04 2015 19:30 | LANGENZERSDORF MUSEUM | Obere Kirchengasse 23, Langenzersdorf
Konzertabend im Rahmen der Max Brand Tage in Kooperation mit LANGENZERSDORF MUSEUM

Manon Liu Winter, Gregor Ladenhauf © Markus Gradwohl

Manon Liu Winter, Gregor Ladenhauf
© Markus Gradwohl

Der Abend gibt einen Einblick in das Schaffen von Max Brand und seiner künstlerischen ErbInnen. Durch das Programm führt die Komponistin, Klangforscherin und Medienarchäologin Elisabeth Schimana.

Max Brand: Jungle Drums (1959), / Ilian (1973),
The Astronauts (1962)
Elisabeth Schimana: Höllenmaschine (2009)
OperatorInnen: Manon Liu Winter, Gregor Ladenhauf
Katharina Klement: YOU AND ME (2014)
Uli Kühn & Gerald Krist: eine Reise zurück (2015)

Max Brand, 1896 in Lemberg geboren und 60 Jahre später zum einsamen Elektronikpionier in New York mutiert, erreichte mit seiner elektronischen Musik kaum mehr eine Öffentlichkeit und auch nur selten ein künstlerisches wie technisches Produktionsniveau, das seinen eigenen Ansprüchen genügt hätte. Aber er hinterließ aus diesen Jahren nicht nur eine wunderbare Maschine und eine Sammlung von Tonbändern, sondern auch die Fama von seiner künstlerisch integren Besessenheit – und die Kunde von einem Zeitalter, das an technische Utopien schlichtweg glaubte. (Christian Scheib)

IMA Institut für Medienarchäologie hat dieses Erbe angetreten, den Max Brand Synthesizer im Zuge der Ausstellung „Zauberhafte Klangmaschinen“ (2008) wachgeküsst , erforscht, erhört, und gespielt. KünstlerInnen wurden eingeladen sich mit diesem von Bob Moog (nach den Ideen von Max Brand) gebauten Ursynthesizer zu beschäftigen und neue Kompositionen und Improvisationen zu entwickeln.

Max Brand / Jungle Drums (1959)
Dies ist das älteste erhaltene Fragment von Max Brands elektronischen Tonbandkompositionen.

Elisabeth Schimana / Höllenmaschine (2009)
Komposition für den Max Brand Synthesizer
OperatorInnen: Manon Liu Winter, Gregor Ladenhauf
Eine Reise ins Innere jener unikaten Maschine, die das Vermächtnis des Komponisten Max Brand, ein über Jahrzehnte entwickeltes Monster und Urahn der Moog Synthesizer ist. Bedient von einer erstklassigen Pianistin, schnaubt und röchelt sie ihre subharmonischen Frequenzen durch den Äther.
Eine Reise in die Hölle und nicht zurück.

Max Brand / Ilian (1973)
Hier verweist Brand einerseits auf die letzten Buchstaben seines vollständigen Vornamens Maximilian und andererseits auf einen griechischen Mythos der sich auf den Übergang vom Matriarchat zum Patriarchat bezieht. Ilian ist gedacht als Ballettmusik und das einzig erhaltene Werk, das auf dem Max Brand Synthesizer realisiert wurde.

Katharina Klement / YOU AND ME (2014)
Die Auseinandersetzung mit dem Max Brand Synthesizer war eine persönliche und physische. Das Instrument steht mächtig da, jeder Steckkontakt, Dreh- oder Schieberegler birgt ein gewisses Geheimnis, das es zu ergründen gilt. Tastatur, Pedale und ribbon-controller zwingen zum weiteren Hand-und-Fuß-anlegen, zu einem Verbinden und Verwachsen mit der eigenen Physis.

Max Brand / The Astronauts (1962)
Die Grundlage dieses als Filmmusik konzipierten Epos sind NASA Aufnahmen der Funksprüche zwischen der Bodenstation und John Glenn während dessen ersten Weltraumfluges.

Uli Kühn & Gerald Krist / eine Reise zurück (2015)
live Improvisationen am Max Brand Synthesizer