ADREAMLESSMIND

Sylvia Eckermann (A)

© Sylvia Eckermann

© Sylvia Eckermann

In Sylvia Eckermanns Installation ADREAMLESSMIND träumt der Raum, nicht der Gast. Der Traum des Raumes wird zum Tagtraum der Besucher, evoziert von Worten, die im Dunkel leuchten.

Öffnet man die Hotelzimmertür, betritt man ein Zimmer, das vorerst unverändert wirkt. Die Vorhänge sind zugezogen, das Deckenlicht brennt. Auch alle anderen Lichtquellen sind an. Nichts erscheint ungewöhnlich. Entscheidet sich die Besucherin jedoch, die Anweisung zu beachten, die sie an der Aussenseite der Zimmertüre lesen konnte, zieht sie den digitalen Zimmerschlüssel aus seinem Behältnis. Das Licht erlischt. Wortfetzen und Satzteile streifen über Wände, schlängeln sich über Kanten und Flächen des Mobiliars, werden auf Bettdecken und Polstern sichtbar. Der Gast ist eingeladen, es sich bequem zu machen, zu betrachten und zu lesen. Es braucht ein wenig Konzentration, um die animierten Schriftbilder zu entziffern. Dann aber entstehen Bilder und Emotionen, die in der Betrachterin einen Zustand erwecken, der einem Tagtraum ähnelt oder vielleicht sogar einem luziden Traum im Wachzustand.

Begriffe und Satzfragmente stammen unter anderem von:
Elena Esposito, Michel Foucault, Quentin Meillassoux, Ludwig Wittgenstein.